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Kurzweiliges - Geschichten gegen den Alltag



Hintergrund

lunch fiction

ein kurzes erklärungsstück zu den gelegentlich in den mensen auftauchenden literarischen ergüssen namens “kurzweiliges – geschichten gegen den alltag”.

von alexander tahl

die (kaum relevante) hintergrund-geschichte: vor etwas über einem jahr trafen sich drei leute zu einem völlig unbegründeten besäufnis. da die drei latent phantasiebegabt waren, und es sich gerade zufällig so ergab, verbrachten sie den großteil des abends (jenen teil zwischen nüchtern und vollkommen zu) damit, sich gegenseitig geschichten um die ohren zu werfen. die geschichten ihrerseits waren weitestgehenst an den haaren herbeigezogen und im wesentlichen von sinn befreit, was der stimmung also genau entgegenkam. irgendwann war der abend vorbei und was jedem der drei neben einem ausgedehnten kater blieb, waren vage erinnerungs-splitter an verschiedene erzählungen. geschichtensplitter jener nagenden wiederkehrenden art, die danach drängten vervollständigt und zu papier gebracht zu werden. und tatsächlich schrieben die drei auch unabhängig voneinander jeweils ein, zwei geschichten auf, die sie noch halbwegs von jenem abend im gedächtnis trugen. sie tauschten die stories untereinander aus und hatten die idee, die dinger irgendwie unters volk zu bringen. da sie zufällig auch den damaligen kulturreferenten des asta kannten, bedrängten sie ihn, den geschichten publikum zu verschaffen. nach ein paar wochen des bittens und drohens gab dieser schließlich nach, verpaßte dem ganzen etwas ähnliches wie ein konzept und die “kurzweiliges”-kürzestgeschichtchen waren geboren.

die idee: veröffentlicht werden sollten abgedrehte, skurille, spacige, nicht zwingend logische texte zum mal-eben-schnell-beim-essen-konsumieren. einzige bedingung war und ist, daß die story lesbar auf ein din a6 blatt passen muß. und wer sich jetzt nicht vorstellen kann, wie abgedreht so eine geschichte im günstigsten fall sein soll, kann das auf seite 22 nachlesen. da gibt es nämlich eine story von stromfeld, die zwar im grunde genau das richtige für “kurzweiliges” wäre, aber nunmal nicht auf ein din a6 blatt paßt.

die geschichtchen: in den mensen wurden also die ersten drei stories unter dem gemeinsamen pseudonym der drei (ganymed) veröffentlicht, um die aktion zu beginnen. auch in der hoffnung, andere autoren für die geschichten zu finden. dann kamen nochmal drei. und dann fanden sich tatsächlich andere schreiber (g. blondes, paul deutz und moped city). mittlerweile ist die reihe auf immerhin 13 folgen gekommen. mehr oder weniger gelungen, geistreich, innovativ oder verständlich. ein oder zwei sind sogar ziemlich scheiße, was aber egal ist, denn schließlich hat jeder die chance die dinger einfach zu ignorieren. und überhaupt, wenn die welt nur ästhetisch ausgereifte produkte akzeptieren würde, gäbe es kein modern talking, keine tele-tubbies, keine blitz-illu, kein urban, und vielleicht auch keinen kubus, und das möge gott verhüten, amen! 13 folgen also, für ein jahr existenz nicht so viel, wie es mal werden sollten, aber immerhin. und wer weiß, da alle autoren noch im umfeld der uni anzutreffen sind und sich eventuell auch noch neue autoren finden, gibt es vielleicht in den nächsten semestern noch ab und zu ein paar neue geschichten (und zumindest ein paar soll es noch geben, sonst hätte ich mir auch dieses erklärungsstück sparen können).

ein bißchen literarischer hintergrund: solche kürzestgeschichten sind unter vielen namen bekannt; micro-, sudden-, fast-, flash-fiction oder einfach short short stories. während die “kurzweiliges” durch das din a6-format begrenzt sind, werden die short shorts üblicherweise durch die wortanzahl festgelegt. die liegt dann oft in der größenordnung von maximal 100, 250 oder 400 worten. wer mal so eine professionelle variante lesen möchte, der kann es mit folgendem versuchen: jerome stern, "micro fiction" - james thomas, "flash fiction" - robert shapard, "sudden fiction".

(Siehe auch unter Literatur.)


Worum geht's?

"Kurzweiliges - Geschichten gegen den Alltag" war eine Kurzgeschichten- Aktion an der Uni Dortmund. Dort lagen ab und zu Mini-Geschichten in der Mensa, die im Grunde nur eine Bedingung erfüllen mussten: Sie mussten auf ein DIN A6 Blatt passen.
Mehr zum Hintergrund.

Literareon-Wettbewerb 2006/2007

Dieses Jahr geht es hierbei um eine Kurzgeschichte zum Thema »Rampenlicht«.

Mehr unter Wettbewerbe.


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