Es war soweit. Endlich stand ich vor ihr, der Statue, irgendwo auf den weiten Gängen des jetzt dunklen Schlosses. Ich faßte mir ein Herz, holte tief Luft. Jetzt! Und ich schlug zu, zertrümmerte sie. Zerstörte das steinerne, reglose Gesicht, das niemals sprechen würde, dieses Gesicht, das mich gefangenhielt. Jeder Schlag und jeder Splitter, der zu Boden fiel, schnitt tief in mein Herz. Doch ich versuchte, nicht hinzusehen. Erst, als sie in tausend kleine Stücke zersprungen war, blickte ich auf den Trümmerhaufen zu meinen Füßen. Staub. Ich glaubte mich erlöst. Befreit. Ich wollte laufen, schnell, doch ich konnte mich kaum bewegen. Schritt für Schritt entfernte ich mich, wandte mich ab. Doch irgendetwas stimmte nicht! Das war doch nicht möglich... Mein Schrecken war groß, als ich bemerkte, daß die Statue wie vorher und unversehrt an ihrem Platz stand. Und wieder sah ich in dieses regungslose Gesicht, sah in seine weichen Augen... Nein! Das durfte nicht sein! Voller Wut holte ich zum erneuten Schlag aus. “Bist du eigentlich noch zu retten?” Ich hielt inne. Der Kater saß ruhig im Mondschein am Fenster und sah mich fest an: “Wie kann man sich nur in leblosen Stein verlieben?...”
irgendwie ist sich mir diese geschichte leider nicht ganz schlüssig.
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