Alkohol. Müdigkeit. Drogen. Farben beginnen zu leuchten. Zeit gefriert. Akkorde bleiben als schaler Geschmack an den Zähnen kleben. Zigaretten. Rauch mutiert zu einer Gestalt. Schemenhaft, feenhaft. Die Fee schaut ihm in die Augen, ins Herz, spricht mit ihm. Redet von ungeahnten Wundern, einem Grenzen sprengenden Spektakel. Säuselt, schwärmt, lockt, reicht ihm die Hand. Er lässt sich mitziehen. Heraus aus seinem Körper. Durch die Decke. Immer höher. In eine Welt aus Tönen und Geräuschen. Er ist ein Trommelwirbel. Hinein in einen Orkan aus Farben. Er ist briefmarkengrün. Die Fee lässt ihn los, und er zieht alleine weiter. Hinein in einen See aus Gefühlen. Er ist Zahnschmerzen und Lachkrampf in einem. Weiter. Immer weiter zieht er durch die Welten. Bis ihn Heimweh zurücktreibt. Zurück zu seinem Körper.
Überwältigt und erschöpft will er zurücksinken, doch die Hülle lässt ihn nicht herein. Irgendetwas stimmt nicht. Die Haare sind jetzt kürzer und braun. Wieviel Zeit ist vergangen? Der Körper öffnet die Augen, lächelt. Die Stimme der Fee hallt durch sein Bewusstsein: “Wozu braucht ein vergammelter Junkie wie du einen Körper?”, fragt sie und pustet ihn zurück in Geistersphären.
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